Vernissage : 08.07.2023 Finissage: Wrd später pubilziert

Ausstellung "Musikgesellschaft Erlach"

Weil das Museum Erlach leider für Gehbehinderte schlecht zugänglich ist, wird die Ausstellung in April 2024 im ehemaligen Musiklokal (gegenüber Restaurant Amthaus) noch einmal präsentiert. 

Im vergangenen Sommer zeigte das Museum Erlach im Schlossturm als Sonderausstellung die Geschichte der leider nicht mehr existierenden «Erlacher Musik». Eine beachtliche Besucherzahl hat es sich nicht nehmen lassen, den nicht ganz unbeschwerlichen Weg in die oberste Etage des historischen Baus zu erklimmen. Da dies nicht mehr allen, die der Sache Interesse entgegenbringen, möglich war, haben wir bereits im Flyer eine zweite Auflage ohne architektonische Barrieren angekündigt. Diese wird wie folgt stattfinden:

 

Freitag, 5. April 2024 / Samstag, 6. April 2024 / Sonntag, 7. April 2024 / Montag, 8. April 2024 / Dienstag, 9. April 2024,

 

je von 1630h bis 1900h,

 

im ehemaligen Musiklokal im Erdgeschoss des Gemeindehauses. Die geneigte Leserschaft wird feststellen, dass es sich um die wöchentlichen Öffnungstage des Restaurants Amthaus, immer noch vis-à-vis, handelt.

Im Museum Erlach ist eine Sonderausstellung zu sehen

(Quelle: Bieler Tagblatt, 29.07.2023)

Im Museum Erlach ist zurzeit eine Sonderausstellung über die Musikgesellschaft Erlach zu sehen. Geöffnet ist sie an den Sonntagen im Juli und August wie auch am Nationalfeiertag.

 
Der 1878 gegründete Traditionsverein spielte weit über 100 Jahre eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Erlacher Bevölkerung. So sind Texte, Fotografien, Notenmaterial und anderes in ein gutes Dutzend Themen unterteilt, was eine bilderbogenartige Gesamtschau ergibt.

Dank gut erhaltener Vereinsakten war bei der Auswahl der Inhalte eine weitgehende Überprüfung mündlicher Überlieferungen möglich. Da ist beispielsweise Nicolo Giamara, Sekundarlehrer, Chorleiter, Organist und vor allem ein Verfechter klassischer humanistischer Bildung. Im Vorfeld der Weihnachtsfeier in der Kirche vom Dezember 1932 soll er die Teilnahme der Musikgesellschaft an der Weihnachtsfeier in der Kirche als unerwünscht und störend bezeichnet haben. Sie verhindere durch die Unterbrüche die Aufführung grösserer Werke.

Was sich nach bald 100 Jahren auf den ersten Blick als Legende im Dunstkreis übler Nachrede ansiedeln liesse, lässt sich tatsächlich aufgrund vorliegender Schriftwechsel als kleiner Kulturstreit belegen. Ein Programm zum Festakt der 100-Jahr-Feier der Sekundarschule zeigt, was sich der gebildete Unterengadiner unter Kultur vorstellte. An diesem Anlass mit regionaler Ausstrahlung führte allerdings die Musik auf Wunsch der Organisatoren den Umzug an.

Der vorgängig disqualifizierte Verein hatte die Grösse, auf eine Retourkutsche zu verzichten. Wenige Jahre vor der Vereinsauflösung gelang aber doch noch eine Verbindung zwischen Liedgut und Marschmusik: Der renommierte Komponist Mario Bürki schuf im Auftrag des Burgerrates und der Erlacher Stadtmusikanten den «Burgermarsch – Cerlier 1266».

Dabei verwendete er auf eindrückliche Weise die Hymne der Region, das «Tschulimunglied». Der Text des lüpfigen Marschliedchens geht auf den Erlacher Heimatdichter Robert Scheurer zurück, der dreistimmige Satz hat Hugo Keller komponiert, wiederum ein Lehrer an der Sekundarschule, überdies ein Vorgänger des erwähnten Kulturkritikers.

Die Widmung erfolgte an die Schule und sorgte dafür, dass es bis in die Siebzigerjahre in den Schulen rund um den Jolimont zum Pflichtrepertoire gehörte. Dem einheimischen Publikum mögen die Herzen höher geschlagen haben, als im Feierjahr 2016 (750 Jahr Handfeste Erlach) die Stadtmusikanten mit klingendem Spiel im Umzug mit der Reprise des weitgehend vergessenen Evergreens aufwarteten.

Die Ausstellung im Museum Erlach, das im Schulheim Schloss Gastrecht geniesst, geht ziemlich detailliert auf das Werk ein und verbindet es noch mit zwei weiteren Kompositionen mit ähnlichem Hintergrund. Bei den «Erlacher Stadtmusikanten» handelt es sich um die letzte Phase des Vereins, bevor er 2019 aufgelöst wurde.

Von 2013 bis 2018 konnten durch projektorientiertes Musizieren insgesamt 21 kleinere und grössere Auftritte – allesamt in Erlach – realisiert werden, was anhand stimmungsvoller Bilder des Erlacher Fotografen Martin Kobel wunderschön dokumentiert ist. 

Geöffnet ist die Ausstellung im Museum Erlach, zusammen mit der Dauerausstellung, an den Sonntagen im Juli und August wie auch am Nationalfeiertag von 14.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos, Kollekten sind willkommen.

                       Gegründet 1878, aufgelöst 2019. Nach dem 125-jährigen Jubiläum in 2003 folgten einige vielversprechende Jahre. Doch Abgänge aus verschiedenen Gründen führten dazu, dass wegen zu grossen Lücken in den Registern ein eigener Spielbetrieb nicht mehr sinnvoll schien.

 

Eckdaten der Sonder-Ausstellung «Musikgesellschaft Erlach»: 

Vernissage:     8. Juli 2023, 15:00 bis 17:00 – Museum Erlach.

Bei der Vernissage spielt ab15:00 im unterenSchlosshof ein Ensemble von Musikantinnen und Musikanten der ehemaligen Musikgesellschaft Erlach  einige bekannte Stücke, mit kleinem Kommentar.

Sie sind herzlich eingeladen!

Finissage:       Wird zu gegebener Zeit publiziert.

Öffnungszeiten:

Museum Erlach: Vom 16. Juli 2023 bis 27. August 2023 – jeden Sonntag und 1. August von 14:00 bis 17:00